Interner Datendiebstahl – was passieren kann

Bild: Ein Mann mittleren Alters sitzt angespannt vor einem Laptop mit Totenkopf-Symbol, im Hintergrund digitale Platinen-Optik in Blau, dramatische Lichtstimmung

Datendiebstahl von innen: Die unterschätzte Gefahr

Hinweis: Fiktion mit realem Hintergrund – ein Szenario, das überall passieren kann

Die folgende Geschichte ist zwar fiktiv – aber sie steht stellvertretend für eine reale, alarmierende Entwicklung. Immer mehr Unternehmen erleben heute Bedrohungen nicht durch externe Hacker oder fremde Staaten, sondern Datendiebstahl durch ihre eigenen Mitarbeiter. Was nach einem spannenden Krimi klingt, passiert täglich: Ein verärgerter Angestellter, ein gekündigter Kollege oder ein illoyaler Mitarbeiter stiehlt sensible Unternehmensdaten – und nutzt sie zur Erpressung, zum Verkauf oder zur Sabotage.

Diese Geschichte erzählt aus Sicht eines Geschäftsführers, der glaubte, Datendiebstahl könne ihm nie passieren. Bis es doch geschah. Und er alles ändern musste. Sie soll nicht nur wachrütteln, sondern konkrete Wege aufzeigen, wie Unternehmen sich effektiv gegen interne Bedrohungen schützen können – bevor es zu spät ist.

Plötzlich war’s passiert: Mein Unternehmen wurde von innen heraus bedroht

Ich hätte nie gedacht, dass es mich treffen würde. Datendiebstahl – Ich war überzeugt: Wir sind ein eingeschworenes Team. Familiäre Atmosphäre, flache Hierarchien, gemeinsamer Aufbau. Vertrauen pur. Doch plötzlich saß ich da – fassungslos vor einer E-Mail, die mich wie ein Schlag traf:

„Entweder Sie zahlen 50.000 Euro – oder Ihre Kundendaten tauchen im Netz auf.“

Der Absender? Ein (mittlerweile ehemaliger) Mitarbeiter.

Der Albtraum jedes Unternehmers: Erpressung durch eigene Leute

Wir sprechen hier nicht von einem Cyberangriff aus Russland. Kein ausgeklügelter Hack von außen. Nein – es war jemand, dem ich den Schlüssel zur Firma anvertraut hätte. Ein Kollege, der Zugriff auf unser CRM, Preislisten, Angebote und interne Strategien hatte.

Und er hatte sich all das kopiert – kurz vor seiner Kündigung. Ziel: Erpressung. Veröffentlichung. Schaden. Und Geld.

Was genau gestohlen wurde – und warum das richtig gefährlich ist

Er hatte Zugriff auf:

  • Kundendaten inkl. personenbezogener Daten (DSGVO-relevant)

  • interne Kalkulationen (Wettbewerbsrecht – §17 UWG)

  • technische Unterlagen (Geschäftsgeheimnisse – §203 StGB)

  • private Informationen von Mitarbeitern (Verstoß gegen BDSG)

  • gespeicherte Passwörter und Zugangsdaten (IT-Sicherheitsgesetz)

Das ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern strafbar – und zwar mehrfach:

  • DSGVO: Bußgelder bis 20 Mio. € oder 4 % des Jahresumsatzes

  • §17 UWG: Geld- oder Freiheitsstrafe bei Verrat von Geschäftsgeheimnissen

  • §42 BDSG: Strafbarkeit bei unbefugtem Datenumgang

  • §263a StGB: Computerbetrug bei Erpressung mit Daten

Datendiebstahl - Ein riesiges Auge das die Computer der Mitarbeiter ausspäht

Mein Fehler: Ich hatte kein durchdachtes Sicherheitskonzept

Wir hatten zwar Passwörter, Firewalls, Virenschutz – das Übliche eben. Aber:

  • Keine klaren Rollenrechte

  • Kein Zugriffsprotokoll

  • Keine Frühwarnsysteme

  • Keine Sensibilisierung für Mitarbeiter

  • Keine Exit-Routine beim Ausscheiden

Kurz: Ich war naiv. Ich dachte, sowas passiert nur den Großen. Ich lag falsch.

Der Wendepunkt: Vom Schock zur Strategie

Nach dem ersten Schock wurde mir klar: Ich muss das jetzt managen – nicht emotional, sondern unternehmerisch.

Erste Sofortmaßnahmen:

  • Zugänge sperren

  • IT-Forensik beauftragen

  • Anwalt einschalten

  • Datenschutzbeauftragten involvieren

  • Polizei informieren

Wir sicherten alle Beweise, dokumentierten die Vorfälle und informierten unsere Kunden – transparent, aber professionell. Vertrauen zurückzugewinnen ist harte Arbeit.

Dann kam der große Umbau: Unser neues Sicherheitskonzept

Heute haben wir ein Schutzschild, auf das ich stolz bin. Was wir verändert haben:

1. Rollenkonzept mit Rechtemanagement

Jeder Mitarbeiter hat exakt die Rechte, die er braucht – nicht mehr, nicht weniger.

2. Protokollierung aller Datenzugriffe

Jede Aktion wird dokumentiert. Bei Auffälligkeiten schlagen Systeme automatisch Alarm.

3. Exit-Strategie bei Kündigungen

Zugriffe werden sofort gesperrt, Geräte geprüft, Datenbewegungen überwacht.

4. Sensibilisierung statt Ignoranz

Wir schulen alle Mitarbeiter zu Datenschutz, Vertraulichkeit und digitalen Risiken.

5. Technische Präventionstools

DLP (Data Loss Prevention), Endpoint Security, Zwei-Faktor-Authentifizierung – und ein SIEM-System zur Echtzeitüberwachung.

Was mich am meisten verändert hat: Mein Blick auf Kontrolle

Früher dachte ich: Kontrolle zerstört Vertrauen. Heute weiß ich: Kontrolle schützt Vertrauen – und das Unternehmen.

Ich habe gelernt, dass Mitarbeiterbindung nicht bedeutet, alle Freiheiten ohne Sicherheitsrahmen zu gewähren. Sicherheit ist Fürsorge – für Kunden, Mitarbeiter und die Firma selbst.

Fazit: Vertrauen braucht Schutz – handeln Sie jetzt!

Wenn Sie glauben, so etwas könnte in Ihrem Unternehmen nicht passieren: Das habe ich auch geglaubt. Und fast alles verloren. Heute weiß ich: Prävention ist die günstigste Versicherung gegen Vertrauensbruch und Datenkriminalität.

Denn der nächste Angreifer könnte bei Ihnen nicht durch die Firewall kommen – sondern durch die Tür zum Pausenraum.

Rechtlicher Hinweis

Wenn Sie personenbezogene Daten ohne Schutz verarbeiten, haften Sie als Geschäftsführer persönlich. Verstöße gegen die DSGVO, das BDSG oder das UWG können nicht nur Ihr Unternehmen, sondern auch Sie selbst ruinieren – finanziell und strafrechtlich. Lassen Sie es nicht so weit kommen.

Wollen Sie Ihr Unternehmen absichern? Mein Rat:

  • Lassen Sie Ihre IT-Sicherheitsstruktur prüfen

  • Schaffen Sie eine digitale Exit-Strategie

  • Schulen Sie Mitarbeiter regelmäßig

  • Sichern Sie Ihre Daten durch Monitoring und Zugriffskontrollen

Die Bedrohung kommt nicht immer von außen – manchmal sitzt sie direkt am Nebentisch. Interner Datendiebstahl ist längst kein Einzelfall mehr, sondern trifft laut Bitkom inzwischen fast 80 % aller deutschen Unternehmen. Der wirtschaftliche Gesamtschaden? Satte 267 Milliarden Euro jährlich – verursacht durch Datendiebstahl, Erpressung und digitale Sabotage (Security Insider). Eine Analyse des Ponemon Institute beziffert die durchschnittlichen Kosten pro Insider-Vorfall auf rund 645.000 Euro – und bei schwerwiegenden Fällen summieren sich die Folgen schnell auf mehr als 4,6 Millionen Euro (VikingCloud). Erschreckend: Laut Secureframe registrieren 67 % aller Unternehmen jährlich zwischen 21 und über 40 sicherheitsrelevante Vorfälle durch eigene Mitarbeiter – viele davon mit massiven rechtlichen und finanziellen Konsequenzen (Secureframe).

Das zeigt klar: Die Gefahr lauert oft direkt im eigenen Haus – ein Thema, das Alarm schlägt und sofortige Maßnahmen erfordert.